Leon vom Rieseneck

 

Leon wurde am 3.6.2004 genau wie Silver in Thüringen im Zwinger „vom Rieseneck“ geboren. Schließlich sollte Silver nach Luckys Tod nicht alleine bleiben und je mehr ich für mich an Informationen über die Doggenzucht zusammen getragen hatte, desto klarer wurde mir daß ich mit diesem Züchter und dieser Linie einen Glücksgriff getan hatte. So stand schnell fest, daß Luckys Nachfolger ebenfalls von dort stammen sollte. Glücklicherweise fiel nur wenige Monate später dort der L-Wurf. Die Eltern waren Götz George und Cara vom Rieseneck – beides Hunde, die gesundheitlich keine Wünsche übrig ließen, ein erstklassiges Wesen hatten und die im Sport erfolgreich geführt wurden.

 

Leon suchte ich im Alter von 5 Wochen aus und mit 8 Wochen zog er zu uns.

Er war von Anfang an ein Sonnenschein… er kannte sein ganzes Leben lang nie schlechte Laune und war ein unglaublich menschenfreundlicher Hund der sich von Jedem begeistert durchknuddeln lies. Er hatte vor Nichts und Niemandem Angst und war einfach selbstbewusst, freundlich und souverän. Außer zu anderen Rüden…

Im Sport verzweifelte ich zunächst mit ihm in der Fährte… er war ein schlechter Fresser und fand es einfach ekelig, Leckerchen vom Acker zu fressen und dabei jede Menge Staub mitzuschlucken.  Zwei Jahre lang arbeitete ich mit ihm kaum in der Fährte, bis wir irgendwann doch die richtige Methode fanden und er mit dreijähriger Verspätung auch in der Fährte seine Prüfungen laufen konnte.

In der Unterordnung dagegen war er ein wahr gewordener Traum. Er lernte so leicht und schnell wie kein anderer Hund von mir und war mit einer funkensprühenden Begeisterung dabei. Nie werde ich sein lachendes Gesicht vergessen, mit dem er mich in der Unterordnung ununterbrochen anstrahlte!

 

Wurden Lucky und Silver wegen ihrer freudigen korrekten Arbeit schon bewundert, so toppte Leon mit seiner Ausstrahlung alles.

 

Er lief in seinem Leben 31 Prüfungen und wurde dabei lediglich 5 mal nicht Tagessieger.

 

Er nahm an fünf DDC-AW, den Clubmeisterschaften teil, und wurde dort zweimal Leistungssieger Unterordnung, zweimal Leistungssieger Kombination und einmal Leistungssieger Fährtenarbeit.

 

Im Alter von drei Jahren erreichte er sagenhafte 100 Punkte in der UP3 – ein Ergebnis, das vor ihm lediglich 3 andere Hunde im DDC erreichen konnten – der letzte davon war sein Großvater Akyn vom Rieseneck.

Für mich war sein größter Prüfungserfolg jedoch ein Pokalkampf bei der DMC-Ortsgruppe Leichlingen, zu dem uns Knut Fuchs eingeladen hatte. Mit „nur“ 88 Punkten in der Unterordnungsprüfung 3 belegte er als Exot den 8. Platz unter 30 Gebrauchshunden, die teils überregional geführt wurden. Der Richter schenkte uns dabei keinen einzigen Viertelpunkt. Er machte keinen einzigen Patzer und sämtliche Punktabzüge wurden aufgrund seiner, im Vergleich zu den pfeilschnellen Malis, etwas langsameren Grundschnelligkeit vorgenommen. Wir hatten in unserem ganzen Leben noch keinen so donnernden Applaus in einer derartig großen (und großartigen) Kulisse von namhaften Hundesportlern aus dem ganzen Bundesgebiet erlebt und Leon ist heute noch als „DIE DOGGE“ ein Begriff unter Leistungshundesportlern!

 

Quasi unsterblich aber wurde er mit seinen Erfolgen als Filmhund!

Leon war in der Kartei des Filmtiertrainers Dirk Lenzen (www.animalstar.de) registriert. Schon bei seiner Vorstellung wurde das Casting vom WDR begleitet, und er trat somit zum ersten Mal im deutschen Fernsehen auf, obwohl er noch keine einzige Filmrolle gespielt hatte.

 

Einige Jahre später kam die Anfrage für einen „Tatort“ Münster mit Jan Josef Liefers, Axel Prahl und ChrisTine Urspruch. Leon bekam eine echte tierische Hauptrolle und eine liebenswerte Rolle im Drehbuch, die zu ihm passte wie auf den Leib geschneidert. Er hatte einen Riesenspaß an den Dreharbeiten, Einzelheiten dazu sind hier unter dem separaten Link nachlesbar.

 

Zeitgleich wurden diese Dreharbeiten wieder vom WDR begleitet und somit bekam er seine eigene Filmtierdokumentation gedreht.

 

2 Jahre später spielte er erneut in einer Tatort Münster Folge mit, da seine Rolle als „Wotan“ bei den Zuschauern sehr gut ankam.

 

 

Leon absolvierte außerdem diverse Fotoshootings und spielte in einem Sketch mit Bastian Pastewka und diversen Werbefilmen mit.

 

Er hatte durch seine offene, menschenfreundliche Art, immer großen Spaß an diesen Abwechslungen und Dirk Lenzen, der mir darüber ein guter Freund geworden ist, hatte wenig Arbeit mit uns.

 

Leon war schauspielerisch ein Selbstläufer und zeigte sich von dem ganzen Dreh- und Starrummel um seine Person wenig beeindruckt, sondern einfach nur erfreut. Er genoß es einfach, so im Mittelpunkt zu stehen.

 

 

 

Im Alter von sechs Jahren bekam er eine Deckanfrage vom Zwinger „vom Rursee“.

 

Nach erfolgter Zuchtzulassung wurde er dort Vater des I-Wurfes – 8 blaue Welpen fielen, und eine Tochter, Isetta, zog bei uns ein.

 

Erneut Vater von 7 blauen Welpen wurde er im Zwinger „von Galnon“.

 

Aus beiden Würfen sind einige Hunde weiter in der Zucht und können seine guten Anlagen weiter geben.

Eine Magendrehung im Alter von 7 Jahren überstand er problemlos. Nicht überstanden hat er dann leider die Wechselwirkungen von zwei Medikamenten, die ihm ein unachtsamer Tierarzt zusammen verschrieben hatte, als er eine Entzündung in der Wirbelsäule hatte.

Erst später erfuhr ich, daß diese Kombination (Cortison und Rimadyl) in höchstem Maße problematisch ist. Trotz intensivmedizinischer Behandlung in einer anderen Tierklinik starb er dort an diesen Nebenwirkungen im Alter von 8einhalb Jahren.

 

Aufgrund seiner Popularität erschienen Nachrufe in diversen Medien. ChrisTine Urspruch und Jan Josef Liefers drückten ihre Betroffenheit aus - wir werden ihn nie vergessen, diesen großartigen, einmaligen Doggenmann der unser Leben so unglaublich bereichert hatte.